Reparieren macht Schule

Projektträger

Die Rudolf-Steiner-Schule Schwabing wurde 1947 als erste Waldorfschule Münchens gegründet und ist heute eine einheitliche Volks- und Höhere Schule mit ca. 455 Schüler*innen in den Klassen 1-12. Im Sinne des Namensgebers Rudolf Steiner fördert sie eine individuelle, christlich-spirituelle Entwicklung, Kunst, soziale Verantwortung und praktische Initiativen. Seit April 2016 verfügt sie über eine Schüler-Reparaturwerkstatt für Elektro- und Elektronikgeräte. Je 12 Schüler*innen (Alter 10 bis 16/17 Jahre) reparieren in Zweierteams mehrmals wöchentlich für je 1,5 Stunden defekte Geräte. Die Arbeiten finden als Wahlpflichtfach für die 9./10. Jahrgangsstufe, in der Ganztagesschule für die 5.-8. Jahr­gangsstufe und im Technologieunterricht der 11. Klasse statt. Die Werkstattausstattung wurde aus Spenden finanziert. Nach der Methode des entdeckenden, erfahrungsgeleiteten Lernens finden die Schüler*innen möglichst eigenständig heraus, welche Defekte vorliegen und wie diese zu reparieren sind. Dazu nutzen sie auch digitale Medien wie z.B. Reparaturvideos auf YouTube. Begleitet werden sie von ehrenamtlichen Reparaturanleitern und dem Physiklehrer, der das Projekt initiiert hat und als Elektrofachkraft fungiert. Erwachsene greifen nur beratend ein, wenn die Schüler*innen nicht weiterkommen. Kund*innen bringen während der Öffnungszeiten der Schüler-Reparaturwerkstatt defekte Geräte vorbei. Die Reparatur ist für sie kostenlos. Damit leistet die Schule einen aktiven und innovativen Beitrag zu Ressourcenschonung, Abfallvermeidung, Klimaschutz und zum praktischen Nachhaltigkeits-Lernen.
 


Förderprojekt

Da die Werkstatt auf große Resonanz bei Schüler*innen, Eltern und Kund*innen stößt, soll sie erweitert werden. Zunehmend werden Holzgegenstände zur Reparatur gebracht - insbesondere aufgrund der begonnenen Kooperation mit der Toy Initiative der Gebrauchtwarenhäuser des Weißen Raben (Caritasverband), bei der gebrauchte Spielsachen restauriert und für benachteiligte Familien bereitgestellt werden. Um Holzspielzeug reparieren zu können, ist eine Holzwerkstatt für drei bis vier Arbeitsplätze einzurichten. Diese wird, wie die Elektrowerkstatt, ein Dauerprojekt werden. Auch müssen ehrenamtliche Reparaturanleiter gewonnen und eingeführt werden. Zusätzlich ist eine Modifikation des pädagogischen Konzepts erforderlich, da der Umgang mit Holz differenzierte Vorgehensweisen des entdeckenden Lernens erfordert. Dabei soll eine erfahrene externe Berufspädagogin unterstützen. Sie wird zudem die Arbeit in der Holzwerkstatt wissenschaftlich begleiten, wie dies bereits in der Elektro-/Elektronik-Werkstatt geschehen ist. Die Ergebnisse finden Eingang in den Praxisleitfaden „Reparatur macht Schule“, den die Schule für interessierte Nachahmer bundesweit herausbringt. 


Förderbetrag

Die Veolia Stiftung unterstützt das Projekt mit 20.000 Euro.